Ein Megatrend der kommenden Jahrzehnte ist das Wachstum der Städte. 60 Millionen Menschen pro Jahr wird dieser Trend vor allem in die großen Städte dieser Welt spülen. Das bringt viele Versorgungssysteme und Infrastrukturen an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Mehr als 350 Billionen Dollar, also mehr als das sechsfache des weltweiten BIP werden allein in den kommenden 30 Jahren in Erhalt, Modernisierung und Aufbau dieser Systeme fließen.
Heute werkeln die allermeisten Städte eher vor sich hin, jede kommunale Abteilung für sich, ohne viel Interaktion. Eine smarte Stadt hingegen vernetzt ihre Systeme. „Die bisher separate Steuerung und Überwachung von Verkehr, Versorgung und kommunalen Dienstleistungen muss vernetzt werden“, sagt Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung von IBM Deutschland.
Daraus ergebe sich mehr Energieffizienz und mehr Lebensqualität. Die Stadt, ob Hannover oder Mexico City, wird zur „smart city“. In diesem Sinne ist IBM mit dem Fraunhofer-Institut Teil eines kommunal-korporativen Innovationsnetzwerkes für urbane Technologien, es heißt „Morgenstadt“. Schon zu besichtigen in Brasilien.
Rio de Janeiro will nicht von gestern sein. Wenn in zwei Jahren die Fußball-WM der Stadt den Kick geben wird und noch mal zwei Jahre später die Olympischen Spiele dort stattfinden, will man vorbereitet sein. Auf noch mehr Menschenmassen, noch mehr Verkehr und noch mehr Sicherheitsanforderungen. Zusammen mit IBM entwickelte die 11 Millionen-Metropole das brandneue und weltweit bisher einzigartiges „IBM Rio Operations Center“. Von hier aus, so Jose Carlos Goncalves, IBM Brasilien, werden die Infrastruktursysteme der Stadt integriert und analysiert.
Die Verkehrsentwicklung, das Wetter, die Kriminalität, die öffentlichen Verkehrsnetze, Notfallrettung und Polizei – alles haben die „Großen Brüder“ vor den Bildschirmen im Auge. Und um dann im Notfall präzise reagieren zu können.
So können auch Unwetter präzise vorhergesagt und Staus vermieden werden. Denn wirklich niemand möchte eine Blechlawine in der Stadt, wie sie sich vor einiger Zeit durch São Paulo schlängelte: Sie war 293 Kilometer lang.