Nach dem größten Kurssturz aller Zeiten an der Wall Street fordert Professor Hans-Peter Burghof strengere Auflagen für den durch Computer ausgelösten Wertpapierhandel. „Wir müssen Regeln finden, wie wir mit der zunehmenden Abhängigkeit vom computergesteuerten Handel umgehen“, sagte der Professor für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Freitag. Ein Verbot hält Burghof allerdings weder für sinnvoll noch für durchsetzbar.
Die Computersysteme machen die Märkte effizienter. „Das Rad kann hier nicht ganz zurückgedreht werden.“
Den Kurssturz am Donnerstagabend in den Vereinigten Staaten um bis zu rund neun Prozent bezeichnete er als „Computer-Squash“. Offensichtlich hätten die Computersysteme den Fehler eines Händlers aufgespürt und den Ball zehn- und hundertfach zurückgeschlagen. Händler seien dann erst einmal machtlos, wenn die geballte Macht der elektronischen Systeme der Banken in Bruchteilen von Sekunden zuschlagen.
Der Leitindex Dow Jones Composite
Es gehe jetzt darum, solche Exzesse wie am Donnerstag zu verhindern. Burghof räumte allerdings ein, dass es schwer sei, sinnvolle Regeln zu finden. „Es muss aber dringend etwas geschehen“, sagte er. Hier sind sowohl die Betreiber der Börsen wie die NYSE Euronext
„Wir sind zunehmend von technischen Systemen abhängig. Daher müssen wir einen Umgang damit finden“, sagte Burghof. Ein möglicher Weg sei es zum Beispiel, dass der computergestützte Handel gekennzeichnet wird und sich die Teilnehmer auch offenbaren müssen. Dies wird derzeit zum Beispiel mit sogenannten Dark Pools umgangen. Dort bleiben Käufer und Verkäufer von großen Wertpapierpaketen anonym. Zudem werden keine Details der Aufträge veröffentlicht.
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