China hat bei der Umsetzung seiner Umwelt- und Klimaziele laut einer neuen Analyse noch einen langen Weg vor sich. Das trotz des Ausbaus der Umwlettechik im Land.
Zwar habe China sämtliche „grünen Ziele“, die es sich 2016 in seinem letzten Fünfjahresplan gesetzt hatte, bereits erfüllt oder stehe kurz davor. Dennoch ergebe sich für die Volksrepublik in Bezug auf Nachhaltigkeit nur eine „gemischte Erfolgsbilanz“, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse von Wissenschaftlern des China Instituts Merics in Berlin.
Stets bemüht: Greentech in China
Die Volksrepublik ist das Land mit dem weltweit größten Treibhausgas-Ausstoß. Obwohl China jährlich mehr Kapazitäten bei erneuerbaren Energien hinzufüge als jede andere Nation, sei das Land insgesamt noch immer zu sehr von „schmutzigen“ Energiequellen abhängig, schrieben die Merics-Experten Anna Holzmann und Nis Grünberg. Das soll die nachhaltige Umwelttechik noch nicht Ausgleichen können.
Allein im ersten Halbjahr 2020 seien in China fast 20 Gigawatt (GW) Kohlekraftkapazität hinzugefügt und weitere 48 GW an Kohlekraftwerken genehmigt worden. Dies sei mehr als alle Kohlekraft in Deutschland zusammen.
Auch führten die Autoren an, dass ein eigentlich für das vergangene Jahr geplantes System zum Handel von Emissionsrechten verschoben wurde. Zudem setze Peking bei chinesischen Investitionen in kohlenstoffintensive Projekte im Ausland noch keine strengen Grenzen.
Zeigt China wie es geht?
Trotz solcher Probleme sei China laut der Merics-Analyse entschlossen, eine weltweite Führungsrolle bei umweltfreundlichen Technologien und nachhaltigen Lösungen einzunehmen. Chinas Ambitionen sollten daher „ernst genommen werden“.
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