Test Fujifilm GFX100 Mittelformat-Kamera

Der japanische Kulthersteller Fujifilm bringt mit der GFX100 eine Mittelformatkamera für Profis und ambitionierte Foto-Enthusiasten mit sehr hoher Auflösung heraus. Stolze 102 Megapixel bringt das neue GFX-Spitzenmodell auf einem neuen hochauflösenden Mittelformatsensor im 4:3-Format (rund 43,8 mal 32,9 mm) unter.

Der grossformatige CMOS-Sensor hat im Vergleich zu einem Kleinbildsensor (35mm) eine um das 1,7-Fache grössere Fläche. Da die Cam spiegellos ist, kann die GFX100 kompakt gebaut werden. Das Gehäuse des Pixel-Monsters ist trotz grösserem Sensor nur etwa so gross und schwer wie eine Oberklasse-DSLR von Nikon oder Canon.

Phasendetektion auf dem Sensor

Dank neuer BSI-Bauweise (Back-Side Illumination), also Beleuchtung von hinten, kann die Oberfläche des 102-Megapixel-Mittelformatsensors mehr Licht aufnehmen. Die Vergrösserung der lichtempfindlichen Fläche und soll laut dem japanischen Hersteller für ein besseres Rauschverhalten sorgen. Die Empfindlichkeit reicht von ISO 100 bis 12.800 und kann auf bis zu ISO 102.400 erweitert werden.

Fast über die komplette Fläche des in der Diagonalen 55 mm grossen Sensors verteilen sich Phasendetektionspunkte für einen besonders schnellen Autofokus. Gegenüber den Vorgängern hat der Hersteller die Autofokus-Geschwindigkeit verdoppelt. Auch dank neuem X-Prozessor 4, der bereits in der Fujifilm X-T3 verbaut ist.

Doppelt schnell fokussieren

Der Autofokus nutzt neben der Phasendetektion eine Kontrasterkennung. Bei der Verwendung von Festbrennweiten kann das System laut Hersteller nun bis doppelt so schnell fokussieren wie konventionelle AF-Systeme.

Test Fujifilm GFX100 Mittelformat-Kamera

 

Fujifilm GFX100

 

Fokussiert werden kann drei Modi entsprechend «Einzelpunkt» sowie «Zone» oder «Weit/Verfolgung». Ein kontinuierlicher Autofokus mit AF-Verfolgung und Gesichts- und Augenerkennung erlaubt Aufnahmen von Motiven in Bewegung.

Nix wachelt: Sensorbasierter Bildstabilisator

Neu in der Klasse der Mittelformatkameras ist auch ein speziell entwickelter interner Bildstabilisator. Dieser ist auf fünf Achsen ausgelegt ist und laut Hersteller bis zu 5,5 Blendenstufen längere Verschlusszeiten erlauben soll. In Kombination mit der federnd gelagerten Verschlusseinheit zur Minimierung von Vibrationen beim Auslösen soll es Fotografen damit möglich sein, trotz der ultrahohen Auflösung wackelfreie Aufnahmen aus der Hand zu schiessen.

Grundsätzlich steigt eben mit einer sehr hohen Sensorauflösung auch die Gefahr von Verwacklungsunschärfe. Mit der GFX100 aber können Fotografen laut Fujifilm nun in einer Vielzahl von Situationen auf den Einsatz eines Stativs verzichten.

In Kombination mit dem neuen X-Prozessor 4 macht der neue Bildsensor nun zudem Videoaufnahmen in 4K möglich. Die Auflösung von 4K mit 30 Bildern pro Sekunde ist auch ein Novum in dieser Kameraklasse.

Fujifilm GFX100 kostet 11.000 Euro

Die Fujifilm GFX100 soll Ende Juni zu einem Preis von 10.999 Euro herauskommen.

Fazit Test Fujifilm GFX100: Die Kamera-Legende aus Nippon geht einen völlig neuen Weg als der Wettbewerb. Anstelle eines Kleinbild-Sensors schlummert in dieser DSLM ein riesiger Mittelformat-Sensor mit satten 100 Megapixel. Nichtsdestotrotz ist die neue Cam wie eine DSLR der Oberklasse in der Handhabung. Damit macht die Fujifilm GFX100 Kamera im Test sehr viel Spass. Ein ausführlicher Test folgt.

 

GFX100 Mittelformat Foto