Dyson CEO Max Conze - hier mit dem neu auf der IFA 2013 präsentierten Cinetic DC52
Dyson-CEO Max Conze

Alles nur geklaut kopiert? Wieder einmal muss sich Samsung mit dem Vorwurf auseinandersetzen, sich bei Ideen seiner Wettbewerber zu bedienen und mit seinen Produkten Patente zu verletzen. Diesmal geht es nicht um Smartphones oder Tablets, sondern um den guten alten Staubsauger.

Die britische Hightech-Saugerschmiede Dyson klagt den südkoreanischen Elektro-Riesen an, mit dem gerade auf der IFA präsentierten Samsung „Motion Sync“-Sauger eine patentierte Dyson-Saugtechnologie zu verwenden.

Dyson wirft Samsung in der Klage vom 29.8.2013 vor, die Modelle DC37 und DC39 zu kopieren, die mit einen speziellen Lenkmechanismus einfach um Kurven und andere Hindernisse zu manövrieren sind. Dyson sieht damit laut CEO Max Conze (Bild oben) eines seiner Hauptpatente verletzt (siehe Video unten).

Firmengründer James Dyson spricht sogar von einem „zynischen Plagiat“. Es falle schwer zu glauben, „dass es sich hier nicht um eine vorsätzliche und rücksichtslose Verletzung unserer Patentrechte handelt“.

Conze erklärte zudem auf der IFA, dass es wünschenswert sei, sich auf einen „Wettbewerb der Ideen“ zu konzentrieren und neue Technologien zu entwickeln, statt Patentstreitigkeiten austragen zu müssen. Das koste viel Arbeit und viel Geld, so Conze, der zwei Arten von Copycats unterscheidet: Zum einen dreiste Plagiate, die auch regelmäßig auf Messen auftauchen. Zum anderen das quasi „legale Kopieren“ großer Firmen, die statt eigene Ideen zu entwickeln, im Dyson-Fahrwasser schwimmen.

Dyson DC37
Dyson DC37

Dyson steckt nach eigenen Angaben mit £70,3 Millionen (rund 83,5 Millionen Euro) mehr als ein Drittel des Unternehmensgewinns in Forschung und Entwicklung und beschäftigt 1.500 Ingenieure weltweit.

Es ist nicht das erste Mal, dass Dyson Samsung vor Gericht zerrt. Bereits im Jahr 2009 hat die Tech-Company mit Sitz im britischen Malmesbury Samsung wegen Patentsrechtsverletzungen einer anderen Dyson-Saugtechnik verklagt – mit Erfolg: Samsung musste Entschädigungen in Höhe von rund 700.000 Euro hinblättern.

Samsung ist regelmäßig in Rechts- und Patent-Auseinandersetzungen verwickelt – insbesondere mit Apple wegen Ideenklaus bei den Galaxy-Smartphones bzw. -Tablets.

Warten wir also ab, wie der englische High Court entscheiden wird. Nach Angaben der BBC hat Samsung die Anschuldigungen als haltlos zurückgewiesen.

Motion

Samsung „Motion Sync“-Staubsauger auf der IFA 2013

Motion Sync Staubsauger von Samsung auf der IFA 2013: Dyson sieht eines seiner Hauptpatente verletzt

Samsung Motion Sync

+Dyson | Photo ganz oben: Eric Vazzoler / Zeitenspiegel