Chance Internet verpennt: Microsoft muss Milliarden auf Online-Geschäft abschreiben

Google und Facebook sind einfach zu stark: Weil die Geschäfte von Microsoft im Internet schlechter laufen als erhofft, schreibt der weltgrößte Software-Konzern 6,2 Milliarden US-Dollar (4,9 Mrd Euro) auf seine Online-Service-Sparte ab. Das teilte der Windows-Hersteller am Montag mit. Zu dem Online-Zweig gehört unter anderem die Suchmaschine Bing.

Die Abschreibung auf den Firmenwert – der sogenannte Goodwill – hat eine Vorgeschichte: Im Jahr 2007 hatte Microsoft für 6,3 Milliarden Dollar die Online-Werbefirma Aquantive gekauft. Der Konzern wollte dem Rivalen Google das Geschäft mit der Online-Werbung nicht kampflos überlassen. Doch heute muss Microsoft einräumen, dass sich die Erwartungen nicht erfüllt haben. Deshalb wird nun im Wesentlichen die Abschreibung fällig.

SCHWACHE STELLE VON MICROSOFT

Das Online-Geschäft ist die schwache Stelle von Microsoft. Google als Nummer eins der Suchmaschinen scheffelt Milliarden durch grafische Anzeigen und gekaufte Links. Microsoft stattdessen muss zubuttern: Alleine in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres lag der operative Verlust der Online-Service-Sparte bei mehr als 1,4 Milliarden Dollar.

 

Foto: Microsoft-Gründer Bill Gates MomentiMedia via FlickR/cc