Der Atomausstieg könnte die großen Energierkonzerne in eine Identitätskrise stürzen. Was tun also, wenn spätestens 2022 alle Meiler vom Netz sein sollen? „Vorweg gehen“ und „Gegenwind intelligent nutzen“ lautet bei RWE deshalb die Devise. Doch es ist nicht die Windkraft, die dem größten Energiedienstleister Deutschlands diesen Werbeslogan zugeweht hat.
„Wir kümmern uns um Energieeffizienz“, stellt Norbert Verweyen in einem Vortrag zum „Haus als grünes Kraftwerk“ bereits im Vorfeld der Light + Building klar. Beim späteren Interview bringt der Geschäftsführer von RWE Effizienz noch folgenden Punkt: „Wir verdienen nichts am Sonnenlicht.“
Am Kundenservice und mit RWE SmartHome schon. Die intelligente Haussteuerung kostet zwar den Kunde erst mal. Doch dann spart er dank der energieeffizenten Nutzung der Heimtechnik Energie – also das Haus als grünes Genie.
„Die Plattform ist dabei kinderleicht zu bedienen, sogar mit dem Smartphone“, schwärmt RWEler Norbert Verweyen – und zückt sein Blackberry. Selbst unterwegs kann er beispielsweise die Rollläden bei sich zu Hause rauf- und runterlassen. Und so seiner Frau Grüße aus München senden.
Im Haus braucht die SmartHome-Anlage lediglich zehn mal zehn Zentimeter Platz. Mit der Anlage plus Laptop oder Smartphone steuert man dann seine Heimtechnik und die Haushaltsgeräte. Laut RWE-Experte Verweyen soll der Schutz der häuslich generierten Daten trotzdem gewahrt bleiben.
„Man braucht auch nicht lauter neue Geräte, sondern kann vorhandene Installationen integrieren“, erklärt Verweyen weiter. Für die Heizung beispielsweise lassen sich verschiedene Zeitprofile wie Tag und Nacht oder Winter- und Sommerzeit konfigurieren. Achtlosigkeit beugt die Anlage vor und schaltet die Heizung bei offenem Fenster im Bad ab.
Von Fernseher, Toaster, Licht bis zu Bewässerungs- und Alarmanlagen und Rauch- und Bewegungsmeldern – sämtliche elektrische Geräte und die Heizung im Haus lassen sich mit SmartHome intelligent steuern. Je nach Bedarf gibt’s unterschiedliche Pakete. Kein „unbezahlbarer Luxus“ findet die RWE. Norbert Verweyen meint eine „reine Verbrauchsoptimierung“. Wohl eine ganz schön weitgreifende.
[Photo (Rolladen): Vali… via Flickr/cc] [Photo: Norbert Verweyen/REW]
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Zur Serie People@Light+Building 2012
Die Light+Building ist die Weltleitmesse für Architektur und Technik. Wir wollen wissen, wer diesen gigantischen Laden eigentlich schmeißt – und haben uns für euch umgesehen und spannende Leute porträtiert, die das Mega-Event in Frankfurt am Main hinter den Kulissen möglich machen. Mehr als 2.100 Aussteller zeigen auf dem Messegelände vom 15. bis zum 20. April ihre Neuheiten. Im letzten Jahr wurden 183.000 Besucher aus aller Welt gezählt.
Eine Übersicht aller Kurzporträts aus der Reihe People@Light+Building findet ihr hier. Eine Gesamtübersicht aller Artikel zur Light+Building bei TechFieber gibt es hier. Und wer noch mehr zur Messe und dem Profil der Light+Building wissen möchte, findet diese Info hier.