In bislang unbekanntem Maß verbreiten Pädophile strafbare Bilder und Inhalte im Internet. Um dieser Form von Cyber-Kriminalität einen Riegel vorzuschieben, hat die Firma itWatch als technischer Partner des Bündnisses White IT die Software „White IT Edition“ entwickelt.
„Die Kunst liegt dabei in einem Algorithmus, der nur die Dateien identifiziert, die bereits beim BKA als strafrechtlich verurteilt registriert sind“, erklärt Ramon Mörl. Der itWatch-Geschäftsführer hat auf der CeBIT zusammen mit Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann das kostenfreie Produkt offiziell vorgestellt.
Erkennen kann „White IT Edition“ die kinderpornografischen Dateien dank des „digitalen Fingerabdrucks“ dieser Fotos und Videos. So werden bereits auf der Ebene des Betriebssystems kinderpornografische Dateien identifiziert, der Zugriff auf sie verweigert und die Dateien dann zuverlässig gelöscht.
„Unser Ziel ist es, dieses grausame Bildmaterial aus der virtuellen Welt zu entfernen“, erklärt Niedersachsens Innenminister den Zweck, den White IT mit der neuen Software verfolgt. In dem Bündnis engagieren sich Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Sport, Branchen- und Opferschutzverbänden gemeinsam gegen sexuellen Kindesmissbrauch und dessen mediale Darstellung.
Bis „White IT Edition“ zur Anwendung kommt, sind noch rechtliche und betriebssystemische Fragen zu klären. Die Software soll idealerweise europaweit auf den „digitalen Fingerabdruck“ von strafrechtlich identifizierten Dateien zugreifen können. Material, das bereits nach § 184b StGB verurteilt worden ist, gibt es bereits millionenfach. Doch aus Gründen der Rechtssicherheit darf auf das nicht direkt, sondern nur verschlüsselt zugegriffen werden. „Als breitangelegtes Bündnis arbeiten wir daran, in diesem Jahr noch zu Ergebnissen zu kommen“, so der niedersächsische Innenminister.
„Am Besten wäre es natürlich, wenn die Software bereits in dem Betriebssystem mitgeliefert würde“, sagt itWatch-Geschäftsführer Ramon Mörl und zielt damit auf die zweite Frage ab, die es für die Software noch zu klären gibt. Doch auch in diese Richtung führt White IT bereits Gespräche. Denn eines ist Entwicklern wie Bündnispartnern klar. Freiwillig wird sich kein Pädophiler diese Software installieren. Auch nicht, wenn sie umsonst ist.