[Cebit] Testphase im September: Telekom forciert Wettbewerb um De-MailMit einem teilweise kostenlosen Angebot steigt die Deutsche Telekom in den Wettbewerb um verschlüsselte E-Mails ein. „Geschäftskunden und Verbraucher warten schon seit langem auf eine bequeme, rechtsverbindliche und verlässliche Alternative zur E-Mail“, sagte Vorstandschef René Obermann am Montag zum Auftakt der CeBIT in Hannover. Die De-Mail bietet eine gesicherte Identität des Absenders und eine verschlüsselte Übertragung – hingegen kann bei einer normalen E-Mail der Absender gefälscht und der Inhalt wie eine Postkarte ausgelesen werden.

Für Geschäftskunden startet das De-Mail-Angebot der Telekom am (morgigen) Dienstag. Für alle anderen geht es im Anschluss an eine kostenlose Testphase im September los. Ihren Privatkunden räumt die Telekom ein Freikontingent von drei De-Mails im Monat ein. Dies decke den Grundbedarf in den meisten Fällen ab, sagte Obermann. Jede weitere De-Mail kostet dann 39 Cent. Seit Beginn der Registrierung für die speziellen De-Mail-Adressen sei eine sechsstellige Zahl von Kunden dafür gewonnen worden, sagte Obermann. Die Deutsche Telekom führt nach seinen Angaben zurzeit rund 15 Millionen E-Mail-Konten.

Damit tritt die Telekom auch gegen den Konkurrenten Deutsche Post <DPW.ETR> an, der seinen E-Postbrief bereits 2010 gestartet hat und dafür 55 Cent verlangt, also eine mit dem Briefporto identische Gebühr. Die gesetzliche Grundlage für die De-Mail wurde vor einem Jahr vom Bundestag verabschiedet. Auch andere Wettbewerber wie die zur United-Internet-Gruppe <UTDI.ETR> gehörenden Mail-Anbieter 1&1, Web.de und GMX sowie das Unternehmen Francotyp-Postalia bereiten eigene De-Mail-Dienste vor.