Der deutsche Markt für Consumer Electronics-Produkte setzt sein Wachstum fort. Im ersten Halbjahr wurden 4,3 Prozent mehr Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum. Die drei Produktbereiche entwickelten sich dabei unterschiedlich: Unterhaltungselektronik – 6,7 Prozent, privat genutzte Telekommunikation + 43,9 Prozent und privat genutzte IT-Produkte + 4,5 Prozent.
Der Umsatzrückgang bei der Unterhaltungselektronik ist den extrem guten Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2010 geschuldet, der durch die Einführung des HDTV-Regelbetriebs sowie den Sportereignissen Olympische Spiele und Fußball-WM begünstigt war.
Im Bereich der TV-Geräte wurde im ersten Halbjahr 2011 ein Umsatz von knapp 2,8 Milliarden Euro (- 10%) erreicht. Auf Stückzahlen bezogen ergibt sich ein Rückgang um 4,7 Prozent auf 4,4 Millionen Stück. Bei LCD-TVs betrug der Rückgang nur 1,3 Prozent. Im ersten Halbjahr 2011 hat sich der Umsatzschwerpunkt vom Segment 32 bis 36 Zoll auf das Segment 37 bis 42 Zoll verlegt. Rund 30 Prozent der im ersten Halbjahr verkauften TV-Geräte haben einen Internet-Anschluss, rund 87 Prozent haben einen HDTV-Tuner integriert. Mit rund 465.000 verkauften Geräten gewinnt das 3D-Fernsehen weiter an Bedeutung.
Bei den Digital Kameras zeigen sich Absatz und Umsatz nahezu stabil im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mehr Umsatz (+ 5 %) erzielte der Bereich Home Audio. Dabei wurden in allen Produkt-Segmenten, von Einzelkomponenten über Home Cinema-Systeme und sonstige Home Audio-Systeme bis zu den Lautsprecherboxen, mehr Geräte verkauft als im ersten Halbjahr 2010.
Weniger Umsatz generierten im ersten Halbjahr 2011 Camcorder (- 18,1 %), Navigations-Geräte (- 14,4 %), der Bereich Personal Audio (- 8,2 %) und Videogames (- 3,1 %). Dagegen verzeichnete der Bereich Zubehör einen Zuwachs um 12,7 Prozent.
Ungebremst ist das Wachstum der universellen Smartphones. Der Stückzahlzuwachs beträgt knapp 140 Prozent (6,2 Mio. Stück) bei einem Umsatzwachstum von 150 Prozent (2,2 Mrd. Euro).
In der Produktkategorie der privat genutzten IT-Produkte verzeichnen die Tablet PCs ein großes Wachstum. Im ersten Halbjahr wurden 407.000 Stück verkauft und erzielten so einen Umsatz von 211 Millionen Euro. Erneut gewachsen sind die Notebook-Verkäufe: Plus 3,9 Prozent bei den Stückzahlen und plus ein Prozent beim Umsatz.
Für das zweite Halbjahr erwarten die Marktteilnehmer starke Impulse durch die IFA, die weltweit wichtigste Messe für Consumer Electronics und Hausgeräte von 2. bis 7. September 2011 in Berlin. Mit einem Umsatzvolumen von ca. 27 Milliarden Euro wird ein Wachstum von rund vier Prozent für das Gesamtjahr 2011 prognostiziert. Dabei wird die klassische UE mit knapp vier Prozent unter dem Vorjahresergebnis bleiben, während die privat genutzten TK-Produkte um 32 Prozent und die privat genutzten IT-Produkte um drei Prozent zulegen werden.
Von der für den 30. April 2012 terminierten Abschaltung der analogen Satellitenübertragung wird zudem Wachstum erwartet. Handel und Industrie sehen durch die Umstellung der aktuell noch rund 2,5 Millionen analogen Sat-Haushalte ein enormes Potenzial für Digital-Receiver und Fernsehgeräte mit integriertem Satelliten-Empfangsteil. Mit der am 1. August gestarteten bundesweiten Digital Radio-Ausstrahlung verbinden die Marktteilnehmer ebenfalls Chancen.
Die aktuellen Trends der Consumer Electronics sind in diesem Jahr die Verschmelzung von Fernsehen und Internet (Smart TV), Medien und Geräte in HD und 3D, der Megaboom der Tablet-PCs, Apps und Smartphones sowie die Vernetzung für zuhause und unterwegs mit permanentem Zugriff auf alle Lieblingsmedien.
CEMIX, der Consumer Electronics Markt Index, ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. (BVT), der GfK Retail and Technology GmbH und der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik mbH (gfu). Der CEMIX enthält aktuelle Marktinformationen aus den Quellen der beteiligten kompetenten Partner.
Der CEMIX zeigt auf Basis Menge und Wert die Marktentwicklung im Bereich Consumer Electronics Deutschland auf. Der Consumer Electronics-Markt ist dabei fest und einheitlich definiert als die Summe der Verkäufe in Deutschland an private Konsumenten.