Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, hat die Unterschiede zwischen den Tarifen in Ost und West als «unsozial und willkürlich» kritisiert. «Die nach 20 Jahren nicht mehr ganz so neuen Bundesländer sind keine Entwicklungszonen, sondern längst attraktive Standorte – für hochspezialisierte Industrien ebenso wie für äußerst qualifizierte Dienstleistungen», schreibt Bsirske in einem Beitrag für den Berliner «Tagesspiegel» (Sonntagausgabe) laut Vorabbericht. «Und so wenig, wie es eine Staatsbürgerschaft zweiter Klasse gibt, darf es ein Tarifrecht zweiter Klasse geben.»
Bsirske räumte ein, dass die Gewerkschaft dennoch lieber spezielle Ost-Tarife akzeptiere, als gar keine Mindestbedingungen vereinbaren zu können. Neben der gleichen Bezahlung für gleiche Arbeit fordert Bsirske außerdem ein einheitliches Rentenrecht in Ost und West. «Gemeinsam mit den Beschäftigten werden wir das durchsetzen, darauf müssen sich die Arbeitgeber im Osten einstellen», schrieb der Gewerkschaftschef.
tf/mei/ddp
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