Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag nach einer Flut von Geschäftszahlen deutlich schwächer geschlossen. Der Leitindex DAX verlor 1,5 Prozent auf 5532 Punkte. Der MDAX fiel um 2,0 Prozent auf 7247 Zähler. Der TecDAX büßte 2,7 Prozent auf 778 Punkte ein. Bestimmende Themen sind die laufende Berichtssaison wie auch die weiter anhaltende Schwäche des Euro, hieß es von Marktteilnehmern. Allein aus dem DAX legten fünf Konzerne Zahlen vor. Als Hauptbelastungsfaktor nannten Händler allerdings schwache US-Arbeitsmarktdaten.
Im TecDAX standen vor allem Solarwerte unter Druck. SMA Solar verloren 8,4 Prozent auf 77,38 Euro. Q-Cells gaben 7,7 Prozent auf 6,95 Euro nach, und Solarworld sanken um 6,8 Prozent auf 10,01 Euro. Gesucht waren dagegen Conergy, die 0,8 Prozent auf 0,74 Euro zulegten. Daneben schlossen nur noch Drillisch und Jenoptik im Plus.
An der New Yorker Wall Street setzte sich die Berg- und Talfahrt der vergangenen Tage am Donnerstag fort. Nach den Kursverlusten vom Dienstag und der Erholung am Mittwoch traten die Aktien erneut den Rückzug an. Zunehmende Sorgen um die Schuldenlast Griechenlands und schwache Zahlen vom US-Arbeitsmarkt lasteten auf den Kursen, hieß es. Der Dow-Jones-Index büßte gegen 18.00 Uhr MEZ 1,7 Prozent auf 10 213 Punkte ein. Der Nasdaq Composite fiel um 1,5 Prozent auf 2203 Zähler.
Vor dem Bankenausschuss des US-Senats hat Ben Bernanke, Präsident der US-Notenbank, mitgeteilt, dass die Federal Reserve Geschäfte von Goldman Sachs mit Griechenland untersucht. Mittels sogenannter Währungsswap-Geschäfte mit Goldman Sachs hatte Griechenland das Verhältnis von Schulden zur Wirtschaftsleistung gesenkt. Die strittigen Goldman-Swaps haben dazu beigetragen, Griechenland den Weg zum Euro-Beitritt zu ebnen.
Ein weiter schwacher Euro und ein stark zulegender Yen haben am Donnerstag den europäischen Währungshandel bestimmt. Die Gemeinschaftswährung hat sich zwar am Nachmittag zum Dollar ein wenig erholt. Mit einem Kurs von 1,3487 Dollar handelte sie gegen 17.40 Uhr MEZ aber nur knapp über dem Tagestief von 1,3450 Dollar. «Am Markt geht die Sorge um, dass die Rating-Agentur Moody’s Griechenland gleich um zwei oder noch mehr Stufen senkt», sagte ein Händler. Die Europäische Zentralbank hatte am Mittag einen Referenzkurs von 1,3589 Dollar festgestellt.
Im DAX schlossen nur drei Werte im Plus, darunter BASF und Allianz, die am Morgen ihre Geschäftszahlen für 2009 vorgelegt hatten. Die Aktie des Chemiekonzerns stieg um 1,1 Prozent auf 41,12 Euro, und die Papiere des Versicherers legten 0,1 Prozent auf 82,18 Euro zu. RWE, Deutsche Telekom und Henkel, die ebenfalls Zahlen vorgelegt hatten, schlossen dagegen schwächer. RWE verloren 2,6 Prozent auf 61,69 Euro, Telekom gaben 1,3 Prozent auf 9,40 Euro nach, und Henkel ermäßigten sich um 0,7 Prozent auf 36,11 Euro.
In der zweiten Reihe verloren Sky Deutschland nach der Vorlage der Geschäftszahlen 1,1 Prozent auf 1,80 Euro. Tagesverlierer waren Heidelberger Druck mit einem Minus von 5,0 Prozent auf 5,02 Euro. Leoni verloren nach Berichten über Ermittlungen der EU-Kartellbehörde 4,5 Prozent auf 13,43 Euro. Die wenigen Gewinner wurden von Symrise angeführt, die sich um 1,5 Prozent auf 15,53 Euro verteuerten.
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