«Focus»-Chefredakteur Uli Baur bezeichnet die Überarbeitung des Magazins nicht als Relaunch. Der Kern des «Focus» solle bestehen bleiben, «aber wir wollen weniger Klein-Klein, dafür längere Texte und mehr Tiefe anbieten», sagte Baur dem «Tagesspiegel» (Freitagausgabe). «Wir können noch am Profil und an der Klarheit arbeiten».

Künftige wolle der «Focus» häufiger harte Titelthemen aus Politik und Wirtschaft bieten. «Gibt es aber gute, interessante Medizingeschichten, die ’news to use‘ sind, Nachrichten mit Nutzwert, werden wir das auch in Zukunft zum Titelthema machen. Aber sicher nicht mehr in der Frequenz wie bisher», sagte Baur. Dem «Focus» sei immer vorgeworfen worden, so sein zu wollen wie der «Spiegel», «aber wir hatten stets eine andere Haltung zu den Themen. Das wird auch so bleiben.»

Baur leitet die Redaktion seit 2004 an der Seite von Gründungs-Chefredakteur Helmut Markwort, der im Herbst ausscheidet. Sein Nachfolger, der ehemalige «Cicero»-Chefredakteur Wolfram Weimer, fängt ab März beim «Focus» an. Als Entwicklungschef soll er zunächst von Berlin aus arbeiten, während Markwort und Baur die laufenden Geschäfte als Chefredakteure weiterführen. Danach werde Weimer nach München ziehen, ein Umzug der Redaktion nach Berlin sei nicht im Gespräch, sagte Baur. tf/mast/ddp