Große Sorgen bei Micky Maus: Bob Iger, der Chef des amerikanischen Medienkonzerns Disney, steht dem Umbruch in der Filmindustrie sehr skeptisch gegenüber und warnt in einem Interview mit der „Financial Times“, dass die Branche Gefahr läuft, „die Zukunft zu verpassen“. Denn schließlich wandele sich „das Modell, das dem Filmgeschäft zugrunde liegt“ rasant, so der Disney-Boss.
Die größte Bedrohung sieht Iger – wie sollte es auch anders sein – im Internet. Die Filmbranche hat rund ein Jahrzehnt lang viel Geld mit dem Verkauf und Verleih von DVDs einspielen können. In den letzten Quartalen brechen allerdings rundum die Absatzzahlen ein, da mehr und mehr Internet-Film-Dienste die Film-Silberlinge kannibalisieren.
Hört man Iger genauer zu, scheint es fast, als habe sich der Konzern innerlich bereits von der (eigentlich so margenstarken) DVD oder auch dem DVD-Nachfolger Blu-ray verabschiedet. Bestes Indiz dafür: Disney hat bereits angekündigt, seine Filme künftig plattformübergreifend vertreiben zu wollen.
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