Smartphone-Boom hält an – während Handy-Verkaufszahlen in Westeuropa erneut sinken: Studien des US-Marktforschungsunternehmens IDC zufolge hat der kalifornische Computer- und Entertainment-Riese Apple im zweiten Quartal 2009 in (West-)Europa rund 1,4 Millionen iPhones verkaufen können – dies entspricht einer Zuwachsrate von 600 Prozent. Im zweiten Quartal 2008 hatte Apple gerade mal 200.000 Apple-Handys abgesetzt.
Insgesamt wurden laut IDC in Q2 gut 42 Millionen Mobiltelefone verkauft. Zum Vergleich waren im selben Quartal im Jahr 2008 noch 44,6 Millionen Handys verkauft worden. Der Handymarkt in Westeuropa ist damit um sechs Prozent geschrumpft, als Ursache nennen die IDC-Analysten insbesondere auch die anhaltende Finanzkrise.
Unterm Strich ist der Trend eindeutig: Während der Smartphone-Absatz deutlich wächst, geht das Gesamt-Volumen zurück. Insgesamt legten Smartphones um 25 Prozent auf 8,8 Millionen zu.
Neben Apple zählen auch die südkoreanischen Konzerne Samsung und LG sowie die kanadische Firma RIM zu den großen Gewinnern dieser Entwicklung, während Nokia und Sony Ericsson auf der Verliererseite stehen.
Samsung konnte seinen Absatz auf 12,2 Millionen Handys steigern (+12 Prozent gegenüber Q2 im Jahr 2008). Der Rivale LG verkaufte 4,8 Millionen Mobiltelefone und wuchs damit um 70 Prozent. RIM, die das Business-Smartphone BlackBerry entwickelt, konnte im zweiten Quartal 1,2 Millionen Smartphones verkaufen und damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50 Prozent zulegen.
Dagegen knickte der Handy-Absatz beim Weltmarktführer Nokia um sage und schreibe 19 Prozent ein, der Konkurrent Sony Ericsson (SE) muss ein Minus von 18 Prozent verschmerzen.
Insgesamt rechnet das Marktforschungsunternehmen für das Gesamtjahr 2009 mit einem Einbruch um zehn Prozent; eine Erholung des Mobiltelefon-Marktes wird erst für das Jahr 2011 erwartet.
[Photo: Nokia]