Der E-Commerce-Riese eBay forciert sein lahmendes Kleinanzeigen-Geschäft – und modelt ordentlich um. Die neue Seite nennt sich eBay-Kleinanzeigen.de. Man wolle die Marke eBay erstmals für das Kleinanzeigengeschäft nutzen, aber auf einer anderen Plattform als dem eBay-Marktplatz bleiben, wie Jacob Aqraou Chef des internationalen Kleinanzeigengeschäfts, der FAZ sagte.
Die bisherige Kleinanzeigen-Seite von eBay, Kijiji, soll künftig nur noch für Kontaktanzeigen und Ferienwohnungen genutzt werden.
Rundum sei in Deutschland das Internet-Kleinanzeigengeschäft im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern „stark unterentwickelt“, so der eBay-Manager.
Auch in den USA boomt der Kleinanzeigenmarkt im Netz seit Jahren. Branchenprimus ist der Gratis-Dienst Craigslist, an dem auch eBay beteiligt ist. Craigslist agiert längst auch weltweit und expandierte erst vor zwei Wochen in weitere 140 Städte in aller Welt.
In Deutschland bleibt der Kleinanzeigen-Anbieter aus San Francisco jedoch bislang deutlich hinter den Erwartungen zurück und rangiert abgeschlagen auf Rang sieben der hiesigen Web-Kleinanzeigen-Seiten.
Marktführer in Deutschland ist laut Nielsen-Studien MeineStadt.de mit 5,2 Millionen Besuchern im Juli 2009 vor dem nur wenig bekannten eBay-Ableger Kijiji mit 2,5 Millionen Besuchern und Quoka („Sperrmüll“) mit 2,4 Millionen Visits auf der Web-Seite.
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