Soapbox by Tom Raftery.

Schluss mit Web-Video: Der Redmonder Sofware-Riese Microsoft zieht den Stecker bei seiner Internet-Video-Seite Soapbox. Der MS-Abklatsch der populären Google-Video-Web-Plattform Youtube blieb weit hinter den Erwartungen zurück.

Im Juni hatte der zuständige Microsoft Vice President Erik Jorgensen erstmals massive Probleme angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds eingestanden und angekündigt, sich weniger für den Videodienst Soapbox zu engagieren, der unter der Flagge des Microsoft-Online-Diensts MSN organisiert und verwaltet wurde.

Nun folgte konsequenterweise die Schließung des im September 2006 gelaunchten und seitdem quasi erfolgsfrei gebliebenen Youtube-Klons.

Überraschend ist der Schritt von Microsoft also keinesfalls – nur das Timing ist interessant: Denn eben jetzt fangen die Web-Video-Portale an, erste wirtschaftliche Früchte zu tragen: Der Google-Ableger Youtube etwa steht knapp vor der Gewinnschwelle und die deutsche Kopie My Video will mit deutschen Serien punkten können.

Der Google-Ceo Eric Schmidt hatte erst gestern in einem Interview versichert, dass das Google-Web-Videoportal Youtube kurz vor dem Erreichen der Gewinnschwelle stehe. Der Online-Video-Branchenprimus verdankt dies ausgerechnet der einst verpönten Art von Werbung – sprich Bannerwerbung und Pre-Roll-Ads, den Videofilmen vorgeschaltete Anzeigen.

Branchenbeobachter munkelten in den letzten Monaten, dass das florierende Videoportal Youtube für Eigner Google mehr und mehr zum Millionengrab avancieren könnte. Denn trotz steigender Einnahmen aus Online-Werbung konnte die Web-Video-Seite aufgrund der steigenden Kosten für das Streaming der Video-Filmchen kaum Profite erwirtschaften.

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[Photo: Tom Raftery]