Endlich schwarze Zahlen in Sicht: Wie der Google-Ceo Eric Schmidt in einem Interview mit der „Financial Times“ versichert, steht das Google-Web-Videoportal Youtube kurz vor dem Erreichen der Gewinnschwelle. Der Online-Video-Branchenprimus verdankt dies ausgerechnet der einst verpönten Art von Werbung – sprich Bannerwerbung und Pre-Roll-Ads, den Videofilmen vorgeschaltete Anzeigen.
Branchenbeobachter munkelten die letzten Monate, dass das florierende Videoportal Youtube für Eigner Google mehr und mehr zum Millionengrab avancieren könnte. Denn trotz steigender Einnahmen aus Online-Werbung konnte die Web-Video-Seite aufgrund der steigenden Kosten für das Streaming der Video-Filmchen kaum Profite erwirtschaften.
In diesem Jahr belaufen sich die Kosten auf 711 Mio US-Dollar – bei Einnahmen von nur 241 Millionen, rechnete die Credit Suisse Bank noch im April vor. Und die Analysten warnten, dass Youtube Google bereits einen Verlust von 470 Mio US-Dollar beschert hat.
Auf der anderen Seite erweist es sich für Youtube trotz vielversprechender Reichweite als wesentlich schwerer als erwartet, lukrative Bewegtbildwerbung verkaufen zu können. Andere Internet-Plattformen, allen voran Social Networks, stehen vor dem selben Problem, dass Nutzer-generierte Inhalte (User Generated Content) als Werbeumfeld bei Werbungstreibenden nicht sonderlich populär sind.
Aufstrebende Rivalen wie Hulu.com bieten da bessere Rahmenbedingungen für Marketingleute: Während Youtube eher auf das Bereitstellen einzelner Video-Clips spezialisiert ist, bedient Hulu.com die Serienjunkies, also diejenigen, die verlässlich regelmäßig auf die Seite kommen, um sich immer wieder an denselben Shows zu ergötzen.
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