In der Neuer Züricher Zeitung vom Freitag findet sich eine ernsthafte Kritik an der neuesten “Studie” des “Kriminologischen Instituts Niedersachsen” (KFN) mit dem malerischen Titel “Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt”. Übrigens die erste offene Zusammenarbeit des KFN mit dem Bundesministeriums des Innern. Ich hätte mir auch für die vorletzte “Studie” über angebliche Computerspielsucht bei Kindern und Jugendlichen eine offene Kritik durch die grossen Medien gewünscht, nur mussten wir (in der Blogoshäre, siehe 11k2) diese noch alleine aussprechen.

Anders im Fall von postulierter Ausländerfeindlichkeit und Rechtsradikalität unter deutschen Kids, wo das KFN über 30.000 Kleinnazis allein in deutschen neunten Klassen ausgemacht haben will. Grund für die Neue Züricher, sich die Kontroverse einmal auf den Schreibtisch zu holen. Per Download als PDF.

Und “Anlass zum Erschrecken” zu finden, weil “weil das Medienecho nicht nur den Schwerpunkt der Studie grob verzerrt wiedergibt, sondern auch eine völlige Kritiklosigkeit gegenüber den methodischen Fragwürdigkeiten des Unternehmens erkennen lässt”. Und über die Studie selbst sagt die NZZ: “Liest man die Details, so gibt es gute Gründe für Zweifel an den volltönenden Behauptungen”. Der deutschen Journaille geben die Schweizer Kollegen mit, sie seien “fixiert auf die zunehmend surreale Züge annehmende Fahndung nach Zeichen für anwachsenden Rechtsextremismus”.

Ich finde das sehr schön und bedanke mich ganz herzlich bei der NZZ-Redaktion für diese klaren Worte. Irgendwann wird sich auch allgemein die Erkenntnis durchsetzen, dass vom KFN keine Ernst zunehmenden Studien zu erwarten sind. Ach, und irgendwie erinnert mich dieser Pfeiffer sehr an den G-Man (siehe Bild).

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