Ich hatte gestern Gelegenheit, die neuen Dell Studio XPS Notebooks genauer anzusehen. Tatsächlich gibt sich der welt-zweit-grösste Computerhersteller inzwischen redlich Mühe, von seinem früheren Image als Büroartikel-Lieferant weg zu kommen. Die Studio-Notebook-Reihe läuft seit einer Weile in bunten Farben, mit der XPS-Serie macht sich Dell selber Konkurrenz, bzw. der eingekauften Gaming-Gear-Marke Alienware.

Jetzt gibt es die Kombination von schickem Gehäuse und voller Multimediaausstattung als „Studio XPS“ in den Grössen 13″ und 16″. Das sind keine Durchschnitts-Displaygrössen, bringen aber jeweils schöne Breitwandoptik und verringern die Raumtiefe des aufgeklappten Mobilrechners. Das wiederum kann auf Flug- oder Bahnreisen ganz schön praktisch sein.

Die Oberfläche in Klavierlack, massivem Alu-Gussrahmen (mit dicken Scharnieren), hintergrund-beleuchtenen Tasten und Echtleder-Griffzone erinnert an Oberklasse-Automobile, trotzdem sind die Studio XPS keine Spritfresser: Das kleine 13er verfügt sogar über Nvidia-Hybridgrafik, die sich im Normalbetrieb mit der Onboard-2D-Leistung begnügt und nur bei Multimedia-Anforderungen (Spiele, HDTV) die Zusatzgrafikkarte anwirft.

Beide Grössen kosten in der Basisversion ab 949 Euro. BluRay ist im Studio XPS 16 optional, die Vollversion kommt hier auf 1.649 €. Dafür kriegt man zwar schon fast ein 15″-MacBook Pro, das hat dann allerdings weniger Arbeitsspeicher, weniger Festplatte und ein weniger nerviges Betriebssystem.

Schönes Detail: An der Unterseite des Studio XPS 16 ist ein etwa drei Zentimeter grosser Subwoofer-Lautsprecher eingebaut, der dem Notebook zu einem fetteren Klang verhilft.

Ich persönlich würde so ein Gerät aber nicht haben wollen, trotz der anerkennenswert soliden Verarbeitung; obwohl Dell hier viel Wert auf gehobenes Design gelegt hat, ist es eben Design für Leute mit abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaft, nicht so sehr für Kreative, Nerds oder Blogger. Oder anders: Die beiden Neuen sehen zwar hochwertig aus und sind richtig gut verarbeitet, sind aber nicht dazu geeignet, Dells Ruf als Biedermann-Computer-Bauer restlos zu zerstören. Aber das ist ja Geschmackssache. (Dell, pic 11k2)