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[Paris Motor Show] Die Sitzprobe

Published on Montag, Oktober 15th, 2012 at 12:17

[Paris Motor Show] Die Sitzprobe

Das geht in die Knie. Reinplumpsen in den Mercedes SLS AMG GT geht ja geschmeidig. Ein verwunderter Blick auf den Bordcomputer: Warum steht da alles in kyrillischen Schriftzeichen? Ist der Wagen schon nach Moskau verkauft? Egal, schnell aussteigen. Das ist eher ein rausklettern. Klappt aber, weil der Wagen ein Cabrio ist und man sich am Holm hochziehen kann.

Beim Porsche 911 Carrera 4 gelingen Rein und Raus ganz gut. Als Stuttgarter kennt man sich, zumindest vom Sehen. Der Boxter hilft heraus, weil es ihn oben ohne gibt. Daher schnellt man bequem in die Höhe, ohne sich irgendwo den Kopf anzustoßen. Cayenne und Panamera sind freilich bequemer.

Schauen wir in die Nachbarschaft, zu den Radaubrüdern von Lamborghini. Dort darf man allerdings nicht einsteigen. Kundenbesuch unerwünscht? Es stehen drei Familienmitglieder Gallardo LP 570-4 bereit – und zwei langbeinige Italienerinnen. Es wäre doch Platz fürs Probesitzen. Aber keine Chance. Schon beleidigt!

Maserati empfängt uns auch nicht.

Bei Mc Laren ist nur ein Promi würdig, Probe zu sitzen. Ein Schnösel. Sportler, aber kein Rennfahrer. Goldmedaillengewinner. Kaum hat er sich sportlich elegant herausgeschwungen und ist einen Meter gelaufen, schon poliert eine helfende Hand seine Fingerabdrücke weg. Pfoten weg statt Autogrammwunsch. Welch Schmach!

Mal sehen, wie es sich im feuerroten Jaguar F-Type so sitzt. Goldene Regler stellen den 2-Sitzer (im richtigen Leben) auf Schnee oder Rennen ein. Es genügt ein Druck auf einen goldenen Knopf und die Raubkatze erwacht. Schön, dass ein Griff unter den Fahrersitz ausreicht, um den Sitz nach hinten zu drücken. Das erleichtert das Verlassen der Vehikels.

Also Mut gefasst und wieder in die Tiefe: Ferrari. Zum Eingewöhnen wieder was Offenes. Der California 30 in grau. Rotes Leder, Gaspedal aus Metall, das Lenkrad griffig. Und raus aus dem roten Raser. Skigymnastik als Training für die Autoshow wäre nicht schlecht gewesen. Rein in den Berlinetta, dem mit dem übersichtlichen Cockpit, der Wahlschalter am Lenkrad lässt neben „Sport“ und „Race“ nur „Wet“ zu. Raus und rein in den 458 Italia. Leider lässt sich das Auto nicht starten. Man darf nicht röhren. Also schnell wieder raus. Jetzt geht´s in die Knie. Es reicht.

Mit weichem Gang zu Rolls Royce. Etwas Kraft braucht es, die Tür des Phantom Dropheat Coupe aufzustemmen: Jetzt den rechten Fuß auf den flauschigen Teppich im Innern setzen und sich sanft ins Leder gleiten lassen. Tür zu – Ruhe in Art Deko Design genießen. Aber nicht lange: Verspricht der Ghost mehr 2,6-Tonnen-Komfort? Das Phantom Coupe Aviator Collection? Erneutes Carhopping. Und wo ist der Butler zum Türaufstemmen? Sonst geht das in die Arme.

Fehlt noch wer? Bentley! Der Mulsanne? Aber wirklich nur kurz. Sorry, wir werden gerade schließlich gerade Rolls Royce verwöhnt.


Fotos: MomentiMedia via FlickR/cc


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