
Elektrofahrzeuge fangen seltener Feuer als gasbetriebene Fahrzeuge. Wenn sie jedoch in Brand geraten, sind ihre Batteriebrände etwas anders und können sehr lange dauern, bis sie gelöscht sind.
Und Sie können sich auch wieder entzünden, wenn sie nicht angemessen gelöscht werden. Ein massives Problem stellen zudem Brände in Parkhäusern oder Tiefgaragen dar.
Ein britisches Unternehmen hat daher ein spezielles Feuerwehrauto namens HILOAD 6×6 Rapid Intervention Vehicle (RIV) gebaut, das für das Löschen von Elektro-Autobränden entwickelt wurde. Das HILOAD Feuerwehrauto ist auch dafür ausgelegt, Brände in Parkhäusern besser zu erreichen und zu löschen.
Elektro-Auto-Brand ist massives Problem in Parkhäusern
„Neben anderen Ausrüstungsgegenständen, die dank der erhöhten Nutzlast transportiert werden können, kann der HILOAD mit dem Coldcut Cobra-System zum Löschen von Bränden in Elektrofahrzeugen ausgestattet werden.
Das Cobra Ultra High Pressure Lance (UHPL)-System verwendet ein in Wasser suspendiertes Schleifmittel, um ein Loch durch die Bodenwanne zu stechen und Wasser mit 300 bar – mehr als das Hundertfache des Luftdrucks in einem typischen Autoreifen – in das gesamte Modulgehäuse zu spritzen. Dieses Wasser kühlt direkt im Inneren der Batterie und verhindert so die Ausbreitung und die weitere Möglichkeit eines thermischen Durchgehens.
Im Gegensatz zu Alternativen, bei denen Tausende von Litern Wasser in das Fahrzeug gepumpt werden, um die gesamte Batterie zu kühlen, haben unabhängige Tests der schwedischen Katastrophenschutzbehörde gezeigt, dass das Coldcut-Cobra-System die Ausbreitung der Zellen innerhalb von 10 Minuten verhindern kann, und das mit nur 240 Litern Wasser – das ist weniger als eine Badewanne voll und 20 % der Tankkapazität des HILOAD.“
Der HILOAD 6×6 RIV wird zwar in England, aktuell jedoch bei Pilot-Projekten ist aber in der Tschechischen Republik getestet.
Herausforderung Brandbekämpfung bei Elektrofahrzeugen
Die Brandbekämpfung bei Elektrofahrzeugen stellt für Feuerwehren einige spezifische Herausforderungen dar. Unter anderem sind Elektrofahrzeuge mit Hochvoltbatterien ausgestattet, die eine beträchtliche Energiemenge speichern.
Bei Bränden können diese Batterien reagieren und zusätzliche Gefahren wie thermische Durchgehen oder Leckagen von chemischen Substanzen darstellen. Die Feuerwehr muss über das Wissen und die Ausrüstung verfügen, um mit solchen Situationen umzugehen.
Bei E-Auto-Brand können Akkus reagieren
Zudem besteht die Gefahr von Elektroschocks: Bei Bränden besteht die Gefahr von elektrischen Kurzschlüssen oder unkontrollierter Stromabgabe. Feuerwehrleute müssen darauf achten, nicht mit stromführenden Teilen in Berührung zu kommen und sich selbst sowie andere vor elektrischen Schocks zu schützen.
Darüberhinaus müssen spezielle Löschmittel zum Einsatz kommen da herkömmlichen Löschmittel wie Wasser und Schaum bei Elektrofahrzeugbränden nicht immer effektiv sind. Lithium-Ionen-Batterien beispielsweise erfordern spezielle Löschmittel, die auf chemischer Reaktion basieren und die Feuerwehr entsprechend einsetzen muss.