Er ist 60 cm hoch, 50 cm breit, 30 cm tief, schwarz und speichert 3 kg CO2 aus der Atmosphäre. Der mobile Rollkoffer zum Laden von bis zu 24 Tablets der Firma Formcase hat es wortwörtlich in sich. Denn sein Gehäuse besteht zu 25% aus technischem Biokohlenstoff.

Biokohlenstoffe speichern CO2 bis zum 3,3-fachen des eigenen Gewichts. Der Biokohlenstoff wird veredelt, in Compoundern mit Kunststoffen und Additiven gemischt und als gebrauchsfertiges Granulat an Hersteller von Kunststoffteilen geliefert. Entwickelt werden die Granulate von carbonauten polymers, einem Bereich der carbonauten GmbH.

Gründer der carbonauten GmbH Torsten Becker und Formcase-Chef Joachim Laub mit dem minus CO2-Koffer

Weltpremiere gibt nachhaltiger Bildung eine völlig neue Bedeutung

„Die Zusammenarbeit mit Formcase und ihrem langjährigen Spritzgießer Plastmeccanica aus Italien war vorbildlich.“ resümiert Cris Hedesiu, Leiter von carbonauten polymers. “Wir haben mit dem minus CO2 Produkt eine technische Weltpremiere geschafft. Das lag auch an der Begeisterung von Plastmeccanica.“. Formcase-Chef Joachim Laub ist überzeugt: “Der Koffer wird in Schulen, Universitäten und Unternehmen eingesetzt. So bekommt nachhaltige Bildung eine völlig neue Bedeutung.“

Auf der diesjährigen DIDACTA, der größten deutschen Bildungsmesse, wurde der minus CO2 Ladekoffer vom 07.03.2023 bis zum 11.03.2023 in Stuttgart erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.

VIDEO: Carbonauten-Gründer Torsten Becker @ Greentech.LIVE Konferenz & Expo (SPRING 2023 Edition)

Karbonisierung als Lösung um Treibhausgase zu reduzieren

Das deutsche Climate Start Up „carbonauten – the minus CO2 factory” hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit Klimagase im Bereich von Gigatonnen zu reduzieren. Dies gelingt durch die Karbonisierung (industrielle Verkohlung) von Biomasseresten zu technischen Biokohlenstoffen. Denn Biomasse speichert das über Pflanzen aktiv der Atmosphäre entzogene CO2 nur kurz- bis mittelfristig.

Die von carbonauten hergestellten technischen Biokohlenstoffe sind hingegen über mehrere tausend Jahre stabil. „Regenerativ“ statt „Nachhaltig“. carbonauten schließt die erzeugten Biokohlenstoffe nicht weg, sondern nutzt sie als Rohstoff für minus CO2 Produkte.

Der Bedarf an minus CO2 ist hoch

carbonauten polymers sind spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von gebrauchsfertigen Masterbatches und Compounds. Dies sind mit den technischen Biokohlenstoffen hochgefüllte Kunststoffgranulate. Viele Eigenschaften der Kunststoffe verbessern sich dadurch, Kosten sinken und die Recyclingfähigkeit bleibt erhalten. Als Basis können dauerhaft stabile oder bioabbaubare Polymere und Biopolymere verwendet werden. Die Verarbeitung der Granulate erfolgt wie bei anderen Kunststoffen, was die Defossilisierung für Produzenten einfach und erstmalig wirtschaftlich attraktiv macht.

Der Bedarf der Kunststoffindustrie an CO2-negativen Polymeren mit verbesserten Eigenschaften zu niedrigen Preisen liegt mittelfristig im 6-stelligen Tonnenbereich. Damit diese Kapazitäten an dezentralen Standorten weltweit schnellstmöglich entstehen, ist die carbonauten polymers Division in ersten Gesprächen mit Investoren.