
Der Flughafen in Zürich ist einer der wichtigsten Flughäfen Europas. Darüber hinaus wird jetzt dort ein neuer Maßstab in Sachen Nachhaltigkeit gesetzt, denn das neue Dock A soll hauptsächlich aus Holz entstehen.
Ein Unterfangen, das auf den ersten Blick erstaunen mag – ein Flughafen aus Holz, wie soll das denn gehen? Aber die Sieger des internationalen Wettbewerbs rundum das Design des Neubaus konnten mit ihrem Entwurf „Raumfachwerk“ offensichtlich begeistern. Die Köpfe hinter Raumfachwerk sind die Bjarke Ingels Group (BIG), HOK, 10:8 Architekten, Buro Happold, Pirmin Jung und NACO. Ihr Projekt ist wahrscheinlich das größte Flughafen-Dock auf Holzbasis.
Nachhaltiges Rundumpaket: Design von Dock A nutzt Holz und Solarenergie
Geplant ist Einiges: sieben Stockwerke, Holzdecken mit über zwölf Metern Höhe, die in Holzbinder eingehängt sind, sowie Tragwerkssysteme auf V-förmigen Holzsäulen und Holzfachwerken an den Außenwänden. Dabei soll ein Atrium alle sieben Stockwerke miteinander verbinden.
Hauptmaterial der Böden, Wände und Decken ist das lokale Holz Timber. Getragen wird die Holzkonstruktion von einer Stahlbetonunterkonstruktion.
Das Design ist somit angelehnt an die Schweizer Tradition, mit Holz zu bauen. Doch damit hört die Nutzung und Anlehnung an die Natur längst nicht auf.
Beispielsweise gelangt das Sonnenlicht durch riesige Fenster vom Boden bis zur Decke in die Innenräume hinein. Das Dach ist zudem geschmückt mit Solarschindeln, um die Sonne als Energiequelle zu nutzen. Dadurch könnten zwei Drittel der benötigten Energie des Docks gedeckt werden.
Kühl- und Heizsysteme basieren außerdem auf einer Kombination aus Wasser und Luft. Ein Nachhaltigkeit-Rundumpaket, sozusagen.
Flughafen Zürich setzt auf nachhaltige Architektur mit Holz / © Flughafen Zürich AG
10 Jahre Bauphase – Neubau soll in 2030 beginnen
Begonnen werden soll mit dem Neubau von Dock A in 2030 und das Projekt wird ganze 10 Jahre bis zur Fertigstellung brauchen. Die Kosten belaufen sich dabei auf ungefähr 700 Millionen Franken.
Das aktuelle Dock, das vom Neubau nach 35 Jahren im Betrieb ersetzt werden soll, wird während der Bauphase vorerst weiterhin in Betrieb bleiben. Und das so lange, bis die Konstruktion des hölzernen Dock A fertig gestellt wurde, und die Operationen dorthin verlagert werden können. Danach wird das aktuelle Dock demontiert, um die Nutzung schließlich vollständig an das nachhaltige Dock A Projekt aus Holz weiterzureichen.