Greentech: EU plant Anti-Dumping-Zölle Solar-Module aus China

Die angeschlagene europäische Solarbranche bekommt einem Bericht zufolge Unterstützung aus Brüssel. Die Europäische Kommission wolle an diesem Mittwoch die vorläufige Verhängung von Anti-Dumping-Zöllen auf Solarpanels aus China beschließen, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) heute morgen unter Berufung auf EU-Diplomatenkreise.

Im Durchschnitt solle sich der Zoll auf 46 Prozent belaufen. Der Satz solle dabei auf jedes einzelne Unternehmen individuell festgelegt werden. Im Einzelfall könne er auch spürbar über die 46 Prozent hinausgehen, hieß es.

Offiziell verkündet und in Kraft treten werde der Zoll wohl erst am 5. Juni, wenn die Frist für die Anti-Dumping-Untersuchung der Kommission abläuft. Das Verfahren gegen China gelte angesichts des Importvolumens von rund 21 Milliarden Euro für Solarprodukte als größter Dumping-Fall der europäischen Geschichte.

Besonders deutsche Unternehmen wie Q-Cells oder Solarworld , die früher als Weltmarktführer in diesem Bereich galten, leiden schon seit langem unter der Konkurrenz aus China.

Die EU folgt mit der Verhängung der Zölle den USA, die schon seit rund einem Jahr Anti-Dumping-Zölle von mehr als 30 Prozent auf Panels großer Anbieter wie Suntech oder Trina Solar erheben. Die Zölle sollen zunächst sechs Monat gelten. Um danach dauerhafte Anti-Dumping-Zölle für einen Zeitraum von dann fünf Jahren festlegen zu können, benötigt die Kommission die Zustimmung der Mitgliedstaaten.


wat/dapd / Foto: Atomkraftwerk Dounreay / Shirokazan via FlickR/cc