Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re begründet seine Investitionen in Solaranlagen mit der Bedeutung für die Umwelt. „Es geht uns um den Klimawandel. Der betrifft uns als Rückversicherer, der einen großen Anteil der weltweiten Naturkatastrophen in seinen Büchern hat, genauso wie die Gesellschaft“, sagte Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ, Dienstag). „Wir haben genau das gleiche Interesse und damit so etwas wie einen gesellschaftlichen Auftrag, denn am Ende belasten die Schäden aus Wetterkatastrophen die gesamte Gesellschaft.“
Die Munich RE will in den kommenden Jahren 2,5 Milliarden Euro direkt in erneuerbare Energie und Technologien investieren. Außerdem entwickelt das Unternehmen neue Versicherungskonzepte, etwa Garantieabdeckungen für Solaranlagen oder für das Serienschadenrisiko bei Windkraftanlagen. Bisher habe die Munich Re rund 50 Millionen Euro an Prämienvolumen aus neuen Produkten für erneuerbare Energien, das Potenzial sieht Jeworrek bis 2015 bei jährlich 300 bis 500 Millionen Euro.
Die Wüstenstrom-Initiative Desertec sieht die Munich Re als einer der Mitbegründer der Wüstenstromgesellschaft Dii weiter positiv. „Wir haben keinen Zweifel, dass es ein machbares Projekt ist“, sagte Jeworrek. Die Technologie sei beherrschbar, die Finanzierung über den privaten Markt möglich. Staatliche Förderung sei am Anfang aber nötig. Es fehle aber noch ein regulatorisches Rahmenwerk. Die politischen Unruhen in Nordafrika drohten das Projekt nicht scheitern zu lassen. Die Suche nach Solar- und Windstandorten konzentriere sich nicht nur auf ein Land, bilaterale Abhängigkeiten seien daher nicht zu befürchten, sagte der Manager.