Der Energie-Riese Eon wird seine feste Dividendenzusage im Falle einer Abschaltung der Kernkraftwerke über die Zeit des Atom-Moratoriums hinaus überdenken. Die Zusage gelte so wie auch der Ausblick für 2011 und 2013 unter der Annahme, dass die abgeschalteten Eon-Kraftwerke nach dem aktuellen Moratorium weiter betrieben werden dürften. „Ob wir das auch halten können, wenn etwas anderes herauskommt, müssen wir dann sehen“, sagte Eon-Finanzvorstand Marcus Schenkck am Mittwoch in Düsseldorf in einer Telefonkonferenz anlässlich de Vorlage der Quartalszahlen mit Blick auf den politischen Entscheidungsprozess.
Der Konzern hatte anders als Wettbewerber RWE <RWE.ETR><RWE.ETR> im Frühjahr für die kommenden zwei Jahre eine Mindestdividende von 1,30 Euro versprochen. Das war vor der Atomkatastrophe in Japan und dem danach gestarteten Moratorium der Bundesregierung. Eon musste im Zuge dessen die Kernkraftwerke Isar I und Unterweser abschalten. Die dadurch entgangene Stromproduktion liege bei fünf Terawattstunden (TWh), die Belastungen für Eon beziffert der Konzern auf 250 Millionen Euro.
Was eine weitere Abschaltung der Kernkraftwerke für Eon bedeuten würde, darüber wollte das Unternehmen erneut keine Aussagen machen. Für 2011 entgingen dem Konzern dadurch nach Einschätzung Schenks weitere sechs TWh. In das Ergebnis spielten aber auch Effekte wie die Auswirkungen einer solchen Entscheidung auf die Brennelemtesteuer sowie zusätzliche Kosten für den Rückbau mit ein. Dazu kämen für Eon positive Auswirkungen wie ein steigender Strompreis infolge knapperer Kapazitäten. Wenn die Bundesregierung im Juni ihre Pläne vorgestellt habe, werde auch Eon sich mit konkreten Zahlen in der Öffentlichkeit melden, versprach Schenck.
Foto: Eon-Ceo Johannes Teyssen/Eon