Ministerpräsident Kato besucht von Erdbeben verwüstete Stadt – Neue Suche nach Opfern des Tsunamis an Nordostküste in Japan – 22.000 Soldaten im Einsatz (neu: Kato in Ishinomaki) — Von Shino Yuasa — =

Tokio (dapd). Vier Wochen nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami in Japan haben die japanischen Streitkräfte am Sonntag eine weitere Suchaktion nach tausenden verschollenen Opfern gestartet. Zu Land, zu Wasser und aus der Luft suchten sie nach Vermissten; bei einer ähnlichen Aktion vor einer Woche wurden nur 70 Leichen geborgen. Die Behörden rechnen anhand der Vermisstenmeldungen mit 25.000 Todesopfern, geborgen wurden bisher rund 13.000.

Ministerpräsident Naoto Kan besuchte unterdessen die von der Katastrophe verwüstete Küstenstadt Ishinomaki in der Provinz Mayagi. Er sagte den Bewohnern der einst 163.000 Einwohner zählenden, von Fischerei abhängigen Stadt umfassende Hilfe zu. «Die Regierung wird alles tun, um Ihnen zu helfen», sagte er vor Einwohnern.

Bei der Suche nach den Opfern vom 11. März wurden die 22.000 japanischen Soldaten von 110 US-Soldaten. Ausgenommen ist entlang der betroffenen Nordostküste die gesperrte Region um das Unglücks-AKW Fukushima.

Viele Leichen wurden vermutlich von den riesigen Wellen aufs Meer hinaus gerissen, wahrscheinlich werden sie nie gefunden. «Einen Monat nach dem Erdbeben und dem Tsunami werden immer noch viele Menschen vermisst», sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, Norikazu Muratani. «Wir wollen unser Möglichstes tun, um die Leichen für die Familien zu finden.»

Das Fernsehen zeigte Bilder, wie ein Boot, das an Land gespült worden war, angehoben wurde, um in dem darunter liegenden Auto nach Opfern zu suchen. Es war aber niemand darin. Soldaten schaufelten auch Schlamm weg, um nach möglichen Opfern zu suchen.

Von Shino Yuasa, Korrespondent der AP / het/dapd

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