greentickerHannover / Remscheid, 4. April 2011 – Der Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnikspezialist
Vaillant Group hat heute auf der Hannover Messe einen Prototyp des ersten wandhängenden
Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungssystems mit Brennstoffzellen-Technologie präsentiert.
Das System versorgt Einfamilienhäuser gleichzeitig mit Wärme und Strom. Im Vergleich zu
herkömmlichen Kraft-Wärme-Kopplungssystemen (KWK-Systemen) erzeugt das Brennstoffzellen-
Heizgerät bei gleichem Energieeinsatz deutlich mehr Strom. Damit verringern
sich die Energiekosten im Haushalt signifikant. Darüber hinaus reduziert das von der Vaillant Group entwickelte Brennstoffzellen-Heizgerät den CO2-Ausstoß gegenüber derzeit verfügbaren Hocheffizienztechnologien nochmals deutlich.

Dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis modernster Brennstoffzellen-Technologie kann somit einen entscheidenden
Beitrag zur wirtschaftlichen, umweltfreundlichen und sicheren Energieversorgung der Zukunft leisten. Das auf der Hannover Messe erstmals vorgestellte Brennstoffzellen-Heizgerät wird mit Erdgas betrieben und ist sowohl für Neubauten als auch für die energetische Sanierung im Gebäudebestand konzipiert. Ab Herbst 2011 werden die Geräte im deutschlandweiten Praxistest Callux getestet.

„Die Vaillant Group gehört zu den Pionieren und Technologieführern bei der Entwicklung von Brennstoffzellen-Heizgeräten. Wir entwickeln seit Jahren erfolgreich auf diesem Gebiet“, so Dr. Carsten Voigtländer, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Vaillant Group. „Mit der Brennstoffzellen-Technik bauen wir unsere
Kompetenz im Bereich Kraft-Wärme-Kopplung aus und leisten einen innovativen Beitrag
zur effizienten und nachhaltigen dezentralen Energieversorgung.“
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Energiezentrale an der Wand
Das robuste und kompakte Gerät erzeugt hocheffizient gleichzeitig 2 kW Wärme und 1 kW
Strom. Die technische Grundlage des Systems bilden Solid Oxide Fuel Cells (SOFC), also
Festoxid- oder oxidkeramische Brennstoffzellen, die eine Arbeitstemperatur von mehr als
800 Grad Celsius erreichen und eine optimale Nutzung von Erdgas ermöglichen. Die
Vaillant Group erprobt seit 2009 mehrere Prototypen des SOFC-Geräts im Labor, dabei
wurden im letzten Jahr mehr als 12.000 Stunden im Dauerbetrieb erreicht. Darüber hinaus
konnte erstmals der Nachweis erbracht werden, dass auf Basis der SOFC-Technologie
auch Starten und Stoppen des Systems ohne nennenswerte Einbußen bei der elektrischen
Leistung möglich ist. Mit dem Brennstoffzellen-Heizgerät nutzt die Vaillant Group eine
Technologie, die einen Entwicklungssprung in der Kraft-Wärme-Kopplung bedeutet: Da sie
nur aus wenigen, mechanischen Komponenten bestehen, eine platzsparende und geräuscharme
Lösung ermöglichen und sehr niedrige CO2- und Stickoxid-Emissionen erreichen,
haben SOFC-Brennstoffzellen nach Meinung von Experten das Potenzial, sich langfristig
als führende KWK-Technologie durchzusetzen. Die Vaillant Group verantwortet die
komplette Systementwicklung des Brennstoffzellen-Heizgeräts und kooperiert mit starken
Partnern aus Industrie und Wissenschaft wie der Staxera GmbH und dem Fraunhofer Institut
für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) in Dresden. Die Entwicklung wurde
mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie unterstützt.
Brennstoffzellen-Geräte im Praxistest
In 2011 stellt die Vaillant Group für den bundesweit größten Brennstoffzellen-Praxistest
Callux Feldtestgeräte des neuen Systems zur Verfügung. Im Rahmen des Zukunftsprojekts,
das gemeinsam von Partnern aus der Energiewirtschaft und der Heizgeräteindustrie
mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Rahmen
des Nationalen Innovationsprogramms (NIP) der Bundesregierung umgesetzt wird,
werden rund 800 Brennstoffzellen-Heizgeräte über einen Zeitraum von acht Jahren in Eigenheimen
erprobt.