Trotziger Energie-Riese: Größte deutscher Energiekonzern Eon hält trotz AKW-Abschaltungen an Prognose fest

Der größte deutsche Energiekonzern Eon hält trotz des neuen Atomkurses der Bundesregierung an seinen Ergebnisprognosen fest. „Es bleibt bei den im Rahmen unserer Bilanzpressekonferenz vor einer Woche veröffentlichten Aussagen“, teilte ein Sprecher auf Anfrage am Mittwoch mit. Eon muss nach der Atomkatastrophe in Japan kurzfristig seine Kernkraftwerke Isar 1 und Unterweser herunterfahren. Wie hoch die erwarteten Umsatz- und Gewinneinbußen seien werden, lasse sich derzeit noch nicht sagen. Die Eon-Aktie legte nach der Talfahrt zu Wochenbeginn am Mittwochvormittag um fast drei Prozent zu.

Der Konzern rechnet in diesem Jahr ohnehin mit einem Gewinneinbruch um rund ein Drittel und erwartet erst 2013 wieder eine Besserung. Ein Grund dafür waren die erwarteten Belastungen aus der neuen Steuer für Brennelemente der Kernkraftwerke. Diese Abgabe hatte die Bundesregierung im Gegenzug für die Laufzeitverlängerung der Anlagen eingeführt. Welche Konsequenzen das angekündigte Moratorium für die Atomsteuer hat, konnte Eon noch nicht einschätzen. „Es liegt uns noch kein Steuerbescheid vor“, erklärte der Sprecher.

ZUNÄCHST KEINE AUSWIRKUNGEN AUF ARBEITSPLÄTZE

Eon hofft trotz anders lautender Angaben etwa der bayrischen Landesregierung, dass der Leistungsbetrieb nur für einen begrenzten Zeitraum gilt. Deshalb werde das Abschalten zunächst auch keine Auswirkungen auf Arbeitsplätze haben. Die möglichen Kosten für eine dauerhafte Abschaltung wollte der Konzern nicht beziffern. „Dazu ließe sich nur etwas sagen, wenn Stilllegungen konkret anstünden. Das ist nicht der Fall“, sagte der Unternehmenssprecher.

Rechtliche Schritte gegen den neuen Atomkurs schloss Eon nicht aus. „Wir nehmen die Entscheidung der Bundesregierung zur Kenntnis und gehen davon aus, dass sie und die zuständigen Aufsichtsbehörden auf uns zukommen. Das warten wir zunächst ab.“