Der Energiekonzern RWE hat eine rechtliche Prüfung der im Moratorium der Bundesregierung getroffenen Auswahl der Atommeiler angekündigt. In dem Moratorium ist festgelegt, dass die Altmeiler, die vor 1980 ans Netz gingen, für Prüfzwecke drei Monate stillgelegt werden. Die Regierung verweist auf Paragraf 19 im Atomgesetz, der regelt, dass AKW in Notsituationen stillgelegt werden können. Das werde nun geprüft, sagte RWE-Kommunikationschef Volker Heck am Mittwoch dem Radiosender WDR 5.
Es gehe aber derzeit nicht um eine Klage gegen die Stilllegung, hieß es. RWE ist mit Biblis A und B betroffen. Block B steht wegen einer Revision bereits still. Der Meiler A hängt derzeit auch noch am Netz. RWE warte noch auf die Abschaltanweisung von der hessischen Landesregierung. „Danach können wir so schnell wie möglich Block A herunterfahren“, sagte Sprecher Martin Pack in Essen.
In die Biblis-Blöcken wurden nach Angaben von RWE in den vergangenen Jahren 1,4 Milliarden Euro investiert. Es seien auch noch Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe geplant, sagte Heck. Insgesamt halte RWE an der Kernenergie als Brücke zu erneuerbaren Energien fest.
Der Energiekonzern wartet derzeit auch auf eine Einladung zu Gesprächen mit der Bundesregierung. Es werde in den nächsten Wochen zu klären sein, ob das Restrisiko neu bewertet werden müsse, sagte Heck. Es sei in den Gesprächen auch zu klären, was genau geprüft werde.