In der Koalition gibt es Überlegungen, den Kernkraftbetreibern längere Atomlaufzeiten nicht zuzuteilen, sondern sie zu versteigern. „Das ist ein interessanter Vorschlag, der eine ernsthafte Prüfung verdient“, sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) der „Financial Times Deutschland“ (Dienstag). Die Regierung würde nach diesem Modell zusätzliche Laufzeiten in Strommengen umrechnen, die die Betreiber dann in kleinen Portionen ersteigern müssten.
Vorbild ist die Auktion der Mobilfunk-Lizenzen, die dem Staat im Jahr 2000 mehr als 50 Milliarden Euro einbrachte. Der Energie- Koordinator der FDP-Fraktion, Horst Meierhofer, äußerte große Sympathien für eine Auktion. „Das ist eine gute Idee, weil sie eine wettbewerbliche Lösung ermöglicht“, sagte er der Zeitung. Der Vorteil sei, dass nicht Politiker entscheiden müssten, wie viel längere Laufzeiten für welches Kraftwerk wert seien.
Der energiepolitische Sprecher der der Unionsfraktion, Thomas Bareiß (CDU), sagte: „Ich kann mir eine Auktionierung gut vorstellen. Alles, was wir sonst machen würden, wäre ein Deal und damit angreifbar.“ Auch energiepolitisch dürfte eine Auktion effizienter wirken, so Bareiß.