Unbestritten, dass die Leute von Kia mit der Kampagne Endpoverty Gutes tun wollen. Darüber, wie sie das tun, lässt sich allerdings streiten. Ist es hilfreich oder geschmacklos, Elend mit „like“-Button zu verbinden? Marketing mit Mitleid? Kia verspricht jedenfalls auf Facebook Flüchtlingsfamilien im Südsudan Nahrung. Eine Tagesration für eine Familie mit einem Klick pro Kia. Zugleich bindet der Konzern, dies ist das Kalkül, mit der Aktion follower an sich.
4.000 likes hat Kia erhalten, 4.000 Familien bekommen von der Organisation World Vision Essen. „Your like will turn into a familiy´s food for one day in South Sudan“, schreibt der Konzern.
„Lady, lady, I am hungry!“ „Piss off, no one liked you on Facebook, so no food for you“, kommentiert das ein Blogleser zynisch. Andere nennen die Aktion ekelerregend. Oder ist diese Kritik widerlich, weil doch das Helfen zählt und nicht das Wiso, Weshalb, Warum? Wäre der edelste Weg, zu helfen, ohne wenn und aber, ohne Blick auf die Klickzahl?
Der Fall zeigt: Social Media-Aktionen sind schwierig, insbesondere wenn zwei Ziele, die inhaltlich unterschiedlicher kaum sein könnten – wirtschaftlicher Gewinn versus Hilfe im Elend – verbunden werden sollen.