Wie jetzt? Schnell einen Ferrari kaufen oder gleich vergessen? „Was bringt ein Ferrari, wenn es kein Öl mehr gibt“, sagt Andreas Pfeiffer und rät vom Kauf ab. „Wenn, dann jetzt“, hält Prof. Hans-Christian Reuss dagegen, noch gebe es ja Öl. Dabei sind beiden Rennwagen egal. Sie wollen Elektroautos puschen, wobei Pfeiffer euphorisch ist, Reuss skeptischer.
Pfeiffer, den man getrost E-Lobbyist von Hubject nennen kann, will Spaß beim elektrischen Fahren haben, weil man die Zukunft sauberer gestaltet. Er glaubt, dass es viele, viele Kleinwagen mit Stecker geben wird und die Anzeige einem auf den Meter genau vorausberechnet, wie weit man kommen wird.
Reuss, Kraftfahrzeugforscher aus Stuttgart, sagt: „Es ist auf lange Sicht nicht ausgemacht, dass sich Batterien in 50 Jahren durchsetzen.“ Zu teuer sind die Dinger. Hochkomplex die Gemengelage aus Verbrennung, Hybrid und Elektro. Zu bewältigen nur, wenn Ingenieure aus allen möglichen Fächern ihre Synapsen verknüpfen. Auch, um Assistenzsysteme zu ersinnen.
Audi-Entwickler Andreas Geelink freut sich, weil das ihm Arbeit gibt. Die Methanisierung fasziniert ihn: „Design-Fuels gehören zu den alternativen Treibstoffen.“ 2022 sei das Allroundauto out, stattdessen werde ein „Blumenstrauß“ an Modellen blühen. „Wir werden noch gehörige Zeit Verbrennungsmotoren haben.“
Beim Entwickler EDAG kümmert sich Heiko Herchet um Elektroautos und will keinen Antrieb ausschließen, vom Benzin bis zum Wasserstoff (über den Holzvergaser?). Dem 40-Tonner würde er jedoch jederzeit einen Diesel unter die Haube schieben. Und falls die Deutschen nicht kaufen? Dann wird exportiert.
Stefan Kasserra trifft immer wieder montags die Branche und klagt übers Geld. „Niemand zahlt den Aufpreis, nur um umweltfreundlich zu fahren.“
Da prüfe sich jeder selbst.