Der Stuttgarter Daimler Konzern könnte für den insolventen Auto- und Karosseriebauer Karmann aus Osnabrück am Ende zum Zünglein an der Waage werden. Denn der Nervenkrieg um die Zukunft, sprich das Überleben der Traditions-Auto-Firma aus dem hohen Norden geht weiter.
Der für Karmann zuständige Insolvenzverwalter Ottmar Hermann hat auch bis Dienstagabend keine Einigung mit dem Hauptschuldner Daimler erzielen können, berichtet heute die «Neue Osnabrücker Zeitung».
Danach hat die Stuttgarter Nobelmarke mittlerweile ein Angebot für eine «Gesamtlösung» auf den Tisch gelegt. Dieses ist dem Insolvenzverwalter allerdings zu niedrig. Daimler schuldet Karmann aus laufenden und zurückliegenden Aufträgen eine zweistellige Millionensumme.
Aus gut unterrichten Kreisen hat die Zeitung erfahren, dass Daimler bereit sei, einen vergleichsweise geringen Teil der Forderung zu zahlen und dieses Angebot mit einer künftigen Zusammenarbeit zu verbinden. Die Verhandlungen sollen am Mittwoch fortgesetzt werden.
Dem Osnabrücker Traditionsunternehmen läuft währenddessen die Zeit davon. Sollten sich der Insolvenzverwalter und Daimler in dieser Woche nicht einigen können, droht Karmann wegen Zahlungsunfähigkeit zum 1. November die Schließung. ar/ddp