Bewegung in Sachen Opel in Brüssel. Die Europäische Kommission hat am Montag eine Frist für ihre kartellrechtliche Prüfung der geplanten Opel-Übernahme durch den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna und die russische Sberbank gesetzt.
Die Eurokraten wollen ihre Prüfung bis zum 27.11. abgeschlossen haben.
Der Verwaltungsrat der General Motors will am 3. November über den Verkauf der Tochter Adam Opel AG an das Konsortium erneut beraten.
Eigentlich sollten die Verträge bereits Anfang Oktober unterzeichnet werden und die Transaktion Ende November abgeschlossen werden. Die Wettbewerbshüter der Europäischen Kommission hatten jedoch Bedenken gegen den Verkauf angemeldet, dann aber klargestellt, dass die Kommission die Transaktion nicht blockieren wolle. Vielmehr solle sichergestellt werden, dass die zur Verfügung gestellten Staatshilfen auch einem anderen Käufer zur Verfügung gestellt worden wären.
Die Bundesregierung hat den Chef des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM), Fritz Henderson, vor wenigen Tagen zu einer raschen Entscheidung aufgefordert. In einem Brief von Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), in den die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires Einblick hatte, dringt der Minister darauf, die von der Europäischen Kommission gegenüber dem geplanten Verkauf erhobenen Einwände zu entkräften.
Nach einem monatelangen Verhandlungsmarathon hatte der GM-Board Anfang September empfohlen, 55 Prozent von Opel an den Autozulieferer Magna zu verkaufen. 35 Prozent des Ex-Europageschäfts, zu dem auch die britische Marke Vauxhall gehört, sollen in den Händen der bisherigen Opel-Mutter bleiben, 10 Prozent bekommen die Arbeitnehmer im Gegenzug für ihre milliardenschwere Zugeständnisse im Zuge der Sanierung des Autobauers.
Unterdessen stimmten die spanischen Opel-Arbeitnehmer der Vereinbarung mit Magna zur Übernahme zu, wie die beiden größten Gewerkschaften Spaniens am Montag mitteilten. Inhalt der Vereinbarung ist es, dass ein Großteil der Produktion verschiedener Opel-Modelle in Spanien verbleibt. Zudem sollen lediglich 900 Stellen statt 1350 der insgesamt 7500 Arbeitsplätze abgebaut werden. (tf/ddp) [Photo: loop_oh]